UNTERRICHTSMATERIAL
Zwei Sonnen am Himmel
© Wolfgang Vieser
(Ausschnitt)

Der mehrfache Sonnenuntergang

Johannes Kepler veröffentlichte die nach ihm benannten Gesetze in den Jahren 1609 und 1619, die die Bewegungen der Planeten im Sonnensystem beschreiben. Erst das Wechselwirkungsgesetz, von Isaac Newton im Jahr 1687 formuliert, fordert, dass sich sowohl die Planeten als auch die Sonne um einen gemeinsamen Schwerpunkt bewegen. Aus der genauen Beobachtung der Bewegung der Sonne lassen sich somit Rückschlüsse auf das Planetensystem ziehen.
Um Planeten um fremde Sonnen zu entdecken, wird genau diese Bewegung des Sterns um einen gemeinsamen Schwerpunkt gesucht. Dazu wird die zeitliche Veränderung der Radialgeschwindigkeit über die Verschiebung der Spektrallinien des Sterns gemessen. Liegt die Bahnebene des/der Planeten günstig, so dass es zu zeitweiligen Bedeckungen des Sterns durch den/die Planeten (Transits) kommt, kann man über den Verfinsterungsverlauf sogar Aussagen über die Beschaffenheit des Planetensystems machen.
Seit 2009 beobachtet der Satellit Kepler mit einem 0,95-m-Teleskop einen festen Himmelsausschnitt mit über 160000 Sternen. Mit einem sehr empfindlichen Photometer werden Helligkeitsschwankungen der Himmelskörper registriert. Ein großer Teil der Auswertung der ca. 50 GByte pro Monat erfolgt automatisch. Planetentransits in Mehrfach-Sternsystemen lassen sich automatisch nur schwer detektieren. Um diese Daten zeitsparend zu analysieren, werden sie vom Planet Hunters citizen science project (kurz: Planet Hunters) ins Internet gestellt, wo sie mit einer speziellen Software von jedem analysiert werden können. Nach der Entdeckung des Planeten PH1 in einem Doppelsternsystem durch den Planet Hunter Robert Gagliano gelang es einem Team von Wissenschaftlern um Megan Schwamb nachzuweisen, dass es sich hierbei sogar um ein Vierfach-Sternsystem handelt.
Fachgebiet Astronomie
Bezug zuInformatik, Kunst, Mathematik, Physik
ThemaMechanik, Planeten
StichwortApplets, Bildverarbeitung, Dopplereffekt, dynamische Geometrie, dynamische Geometrieprogramme, Ellipsen, Ellipsen konstruieren, Exoplaneten, Formeln anwenden, Fotomontage, Geschwindigkeitsmessung, Keplergesetze, Methoden übertragen, Relativbewegung, scheinbarer Durchmesser, Schwerpunkt, Umlaufszeiten
Klassenstufe
Zeit 0 Stunde(n) 0 Minuten

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Wolfgang Vieser

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Der mehrfache Sonnenuntergang
Quelle: Quelle: Sterne und Weltraum 01/2013, S. 16
einzulesen durch das Programm „3D-Planetarium“
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