AKTUELL
Klaus-Peter Haupt

Was ist ein NaT-Working Botschafter?

Seit dem Jahr 2000 unterstützte die Robert Bosch Stiftung über 135 NaT-Working-Kooperationsprojekte von Schülern,Lehrern und Wissenschaftlern in Naturwissenschaft und Technik mit etwa 7,5 Millionen Euro. Ziel war und ist es, bei den Schülern die Neugier für naturwissenschaftliches Arbeiten zu wecken und langfristige Partnerschaften zwischen Schulen und wissenschaftlichen Institutionen zu fördern. Jetzt sollen die NaT-Working-Projekte verstetigt und ihre Ergebnisse öffentlich bekannt gemacht werden. So genannte NaT-Working-Botschafter sollen dazu beitragen und die NaT-Working-Projekte regional vernetzen.

Wie ein solcher Nat-Working-Botschafter sich und seine Aufgabe selbst sieht, erfahren Sie im Interview der Robert Bosch Stiftung mit Klaus-Peter Haupt, zuständig für Kassel und Umgebung. Klaus-Peter Haupt, Studiendirektor am Studienseminar für Gymnasien in Kassel und Lehrer an der Albert-Schweitzer-Schule, ist ein "Mann der ersten Stunde" - er wurde als erster NaT-Working-Botschafter für die Region Nordhessen ausgewählt.


Herr Haupt, welche Motivation haben Sie für Ihre Aufgabe als NaT-Working Botschafter?
Ich tue gern Dinge, die mir Spaß machen und auch anderen was bringen. Aber das Grundmotiv für mein Engagement liegt wohl in meiner Kindheit. Als Zwölfjähriger war ich in einer Sternwarte und habe etwas über Astronomie gelernt. Das fand ich unheimlich spannend – und war hinterher sehr erschrocken, dass in meinem Umfeld niemand davon wußte und es niemanden interessiert hat. Deshalb möchte ich heute Jugendliche neugierig machen auf Wissenschaft und Forschung. Sie sollen Fragen entwickeln und eigenständig Antworten finden – kurz: die Welt verstehen, in der sie leben.

Was möchten Sie als Botschafter erreichen?
Ich finde es sinnvoll, etwas für die Region zu bewirken. Mehr Nachhaltigkeit in der Projektarbeit zu erzeugen. Projekte zusammen zu bringen und dadurch Kontaktaustausch und Motivation zu fördern. Damit in der Zusammenarbeit zwischen Schule und Wissenschaft dauerhaft mehr passiert.

Was hat NaT-Working für Sie und für Ihr Projekt gebracht?
Sehr viel. Zum einen auf der finanziellen Seite, zum anderen wie man wahrgenommen wird. Wir wurden 2006 als eines von zehn Projekten für den NaT-Working Preis nominiert. Das hat uns von Seiten der Politik sehr viel Aufmerksamkeit gebracht. Noch um vieles mehr natürlich als wir 2007 – da wurde der Preis ein letztes Mal vergeben – unter den Preisträgern waren.

Im Grunde hat das Preisgeld und die Förderung durch die Robert Bosch Stiftung unsere Arbeit erst möglich gemacht: Wir sind durch die Förderung gewachsen und stärker geworden.

Wie ist die Vernetzungsstruktur in Ihrer Region?
In Nordhessen ist die schon sehr gut – Science Bridge ist dafür ein ideales Beispiel, oder auch das Science Center Kassel, bei dem sogar das Kultusministerium mit einbezogen ist. Das ist ein lockerer Zusammenschluß von zwei NaT-Working Projekten und mehreren Schülerlaboren mit dem Ziel, Universitäten und Schulen zusammen zu bringen. Die Aufgabe besteht nun vor allem darin, Nachhaltigkeit zu erzeugen.

Welche Aktivitäten haben Sie bereits durchgeführt? Was sind Ihre nächsten Schritte?
Wir haben als erstes einen großen Schülerkongress ausgerichtet und damit sowohl die Projektverantwortlichen und Politiker als auch die Schüler erreicht, die auf diesem Kongreß ihre Arbeiten vorgestellt haben. Wochenendseminare für Beteiligte an den Universitäten und Schulen sind ebenfalls geplant. Dabei wird es um die Betreuung von Schülern bei Forschungsprojekten gehen, worauf man achten muss, wie man am Besten vorgeht usw. Des Weiteren wird es Fachvorträge mit Referenten aus den Unis für die Schüler geben, beispielsweise zum Thema Nanotechnologie.

Was empfehlen Sie jungen Projekten oder Lehrern mit einer zündenden Idee?
Ein junges oder isoliertes Projekt sollte unbedingt an die Öffentlichkeit gehen. Es gibt immer Leute, die sich gern engagieren würden, aber nichts von der Existenz des Projekts wissen. Nur durch die Eigenvermarktung kann man Mitmacher gewinnen, deshalb sollte man die Öffentlichkeitsarbeit in den Vordergrund stellen.

DIDAKTISCHES MATERIAL
© Spektrum der Wissenschaft 12/2005, KLAUS-PETER HAUPT
(Ausschnitt)
Eine etwas außergewöhnliche Arbeitsgemeinschaft hat sich in dreieinhalb Jahren zu einer veritablen Forschungseinrichtung für Schüler gemausert.
PROJEKT
© PhysikClub
(Ausschnitt)
Albert-Schweitzer-Schule, Kassel
Der seit 2002 existierende PhysikClub richtet sich an interessierte Schüler, welche in Teams an naturwissenschaftlichen Forschungsprojekten arbeiten können. Schwerpunkte der Projekte liegen in Physik, Astrophysik, Geophysik und Technik. Die Projekte laufen mindestens über ein Schuljahr. Dabei werden ...
MATERIALRECHERCHE
SPONSOREN