Direkt zum Inhalt

Schatzkiste Universum

Mit seinem Buch »Sternenwelten« entfacht der Physiker und Wissenschaftsjournalist Thorsten Dambeck die Begeisterung für das Universum.

Wir leben im goldenen Zeitalter der Astronomie. Nie zuvor haben Wissenschaftler eine so enorme Fülle an faszinierenden Erkenntnissen in den Weiten des Universums gesammelt wie in den letzten Jahrzehnten. Und noch nie haben Entdeckungen – etwa Exoplaneten, die in habitablen Zonen liegen, Neutronensterne oder die ältesten Galaxien – derart viele neue Fragen aufgeworfen.

Von Ptolemäus bis hin zu Neutronensternen

Zum Stand unserer Kenntnisse über das Universum gibt der Physiker und Wissenschaftsjournalist Thorsten Dambeck in seinem Buch »Sternenwelten« einen umfassenden Überblick. Er vermittelt sowohl Grundlagen über die Mechanismen, wie unser Universum funktioniert, etwa welche Kräfte die Sterne unserer Milchstraße zusammenhalten, als auch neueste Erkenntnisse aus den aktuellen Arbeiten der Astronomen.

Der Autor spannt den Bogen von den 47 Sternenbildern, die Claudius Ptolemäus erstmals im 2. Jahrhundert in Alexandria beschrieb, bis hin zur Erforschung von Neutronensternen von der Internationalen Raumstation ISS aus. 2019 konnten Wissenschaftler dort Massen, Radien und Temperaturen von Neutronensternen bestimmen, indem sie die davon ausgehende Röntgenstrahlung analysierten. Erstes Beobachtungsobjekt war ein rund 1100 Lichtjahre entfernter Pulsar im Sternbild Fische, der rund 1,34-mal die Masse unserer Sonne und dabei einen Radius von bloß 12,7 Kilometern hat. Die Astronomen errechneten zudem, dass er sich rund 200-mal pro Sekunde um sich selbst dreht.

Neben Pulsaren, die wohl zu den spannendsten Phänomenen im Universum zählen, berichtet Dambeck über weitaus kleinere, mysteriöse Himmelskörper, wie etwa den Asteroiden Oumuamua, der 2017 aus den Tiefen des interstellaren Raums in unser Sonnensystem eindrang. Bis heute ist nicht klar, welche rätselhaften Kräfte solche Himmelskörper aus ihren Heimatsystemen hinauswerfen und auf die weite Reise schicken.

»Sternenwelten« ist nicht nur ein gut recherchiertes Sachbuch, sondern auch ein äußerst sehenswerter Bildband, angereichert mit spektakulären Fotos, vor allem von der Europäischen Weltraumorganisation ESA und der amerikanischen Weltraumbehörde NASA. Es sind insbesondere diese farbintensiven, meist großformatigen Bilder im Kontrast zu dem vorwiegend in Schwarz gehaltenen Layout, die den Leser auf eine Reise in die Weiten des Kosmos mitnehmen. Man findet Aufnahmen funkelnder Sternhaufen, kosmischer Nebel und gewaltiger Galaxien, aufgenommen von den leistungsstärksten Teleskopen weltweit. Dazu gesellen sich spektakuläre Fotografien, etwa das einer totalen Sonnenfinsternis über dem La-Silla-Observatorium in Chile oder eine Panoramaaufnahme unserer Milchstraße, die sich wie ein silbriges Band über den glasklaren Abendhimmel des Very Large Telescope auf dem Paranal wölbt.

Dambeck versteht es, die Begeisterung für die Weiten des Weltalls zu entfachen. Bei all der opulenten Pracht, die den Leser in diesem Buch empfängt, wird klar: Immerzu verändern gewaltige Ereignisse die unvorstellbaren Weiten des Weltalls – es steht niemals still. Das macht das Universum zu einer gewaltigen Schatzkiste, in der es noch unzählige Geheimnisse zu entdecken gibt.

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Riechverlust als Warnsignal

Der Geruchssinn kann dabei helfen, neurologische und psychische Erkrankungen früher zu erkennen. Warum das so ist und ob ein plötzlicher Riechverlust tatsächlich auf Alzheimer, Parkinson oder Depressionen hinweist, lesen Sie ab sofort in der »Woche«. Außerdem: Bekommt Google Konkurrenz?

Spektrum - Die Woche – Tierisch gut geträumt

Träume sind nicht uns Menschen vorbehalten, auch Tiere sind während des Schlafs zeitweise in anderen Welten unterwegs. Was passiert dabei im Gehirn, welche Funktion erfüllt das Träumen? Außerdem in dieser »Woche«: Gigantische Leerräume im All liefern wichtige Daten für die astronomischen Forschung.

Spektrum - Die Woche – Der Umbau der Chemieindustrie

Täglich entstehen in riesigen Fabriken zahllose Stoffe, die wir in unserem Alltag nutzen – allerdings nur dank fossiler Rohstoffe und eines extrem hohen Energieverbrauchs. In dieser »Woche« geht es um den Umbau der Chemieindustrie hin zur Klimaneutralität. Außerdem: Gibt es sie, die »Zuckersucht«?

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.